9te U-Bootsflottille
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

9te U-Bootsflottille

Die 9te U-Flottille ist eine Flotte für alle Marine-Interessierten und Spieler maritimer Simulationen und natürlich begeisterte U-Boot-Fahrer.
 
WebsiteWebsite  StartseiteStartseite  Neueste BilderNeueste Bilder  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

 

 Schlachtschiff Bismarck

Nach unten 
AutorNachricht
Nightslave
Schreiberobermaat
Schreiberobermaat
Nightslave


Männlich Anzahl der Beiträge : 860
Alter : 44
Ort : Benzin
Anmeldedatum : 04.08.08

Schlachtschiff Bismarck Empty
BeitragThema: Schlachtschiff Bismarck   Schlachtschiff Bismarck Icon_minitimeDo Apr 16, 2009 1:21 pm

Schlachtschiff Bismarck 350px-Tirpitz-2Schlachtschiff Bismarck BismarckSchlachtschiff Bismarck Z36


Stapellauf:

14.02.1939 Blohm und Voss, Hamburg


Schiffsart:

Schlachtschiff


Typ:

Bismarck Klasse


Schwesterschiff:

Tirpitz


Besatzung:

2065 bis 2200 Mann


Techn. Angaben:

Gewicht voll Ausgerüstet: 52.327,8 ts

L: 251m; B: 36m; T: 10,55m

Antrieb: Tu. ;Geschw.: 29 Kn (Hier gibt es verschiedene Angaben bis zu 33 Kn)


Bewaffnung:

8 SK- 38cm; 12 SK- 15cm; 16 Flak- 10.5cm

16 Flak- 3,7cm; 12 Flak- 2cm


Die Bismarck wurde als Schlachtschiff am 16.11.1935 bei der Werft Blohm und Voss in Bau gegeben. Am 1.7.1936 wurde der Kiel gestreckt. Offiziell hatte das Schiff eine Wasserverdrängung von 35.000ts, wie es im deutsch- englischen Flottenabkommen, vom 18.6.35, möglich war. In Wirklichkeit hatte die Bismarck eine Verdrängung von 53.000ts. Mann hatte, offiziell, ganz einfach die ersten beiden Zahlen vertauscht. Eigentlich war ein turboelektrischer Antrieb (größere Reichweite) geplant, der mangels ausreichender Erfahrungen, nicht durchgeführt wurde. Also wurde eine Hochdruckheißdampfanlage realisiert (wie bei den deutschen Schlachtschiffen Scharnhorst und Gneisenau).

Am 14.02.36 hielt Hitler die Taufrede, des größten Schlachtschiffes der deutschen Marine (das Schwesterschiff Tirpitz, die später fertiggestellt wurde, war etwas größer). Frau Dorothea v. Loewenfeld, Enkelin des Fürsten Otto v. Bismarck, vollzog die Taufe.

Am 24.8.40 stellte Bismarck in Dienst und unternahm Erprobungen und Einzelausbildung. Im Frühjahr 1941 war das Schiff einsatzbereit und lief von Hamburg nach Gotenhafen. Flottenchef Admiral Lütjens schiffte ebenfalls in Gotenhafen ein. Hier überhnem er selbst die Führung der geplanten Operation "Rheinübung". Mit dem schweren Kreuzer Prinz Eugen sollte Bismarck im Atlantik Handelskrieg führen, wie es schon früher mit Gneisenau und Scharnhorst erfolgreich erreicht wurde. Es sollten Zufuhren in das englische Mutterland verhindert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden nicht nur U-Boote eingesetzt (die allerdings viel erfolgreicher waren, als Überwasserstreitkräfte), sondern auch Kriegs- und Handelsschiffe (siehe hierzu auch unter Hilfskreuzer). An dieser Operation sollten auch die Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau teilnehmen. Scharnhorst mußte jedoch in Brest Maschinenanlagen überholen lassen und die Gneisenau wurde, bei ständigen Luftangriffen auf Brest beschädigt, so daß auch sie für das geplante Unternehmen ausfiel. Da Tirpitz noch nicht einsatzbereit war, blieben zu dieser Unternehmung nur Bismarck und Prinz Eugen. Großadmiral Raeder drängte auf ein baldiges Auslaufen, zum einen, weil die arktischen Nächte von Nacht zu Nacht kürzer wurden (macht den Durchbruch in den Atlantik schwieriger wegen bessere Sicht des Gegners), zum anderen wurde davon ausgegangen, daß die Entwicklung des Radars und der Ortung von den engländern weiterentwickelt wurden. Neben der Hauptaufgabe, Schiffe zu versenken, bezweckte die deutsche Unternehmung, englische Streitkräfte zu binden und vom Mittelmeer abzuziehen, wo Geleite nach Afrika entlastet würden. Ausserdem war zu dieser Zeit die Einnahme von Kreta geplant und es dadurch günstiger wäre, wenn das Groß der britischen Mittelmeerstreitkräfte an anderer Stelle gebraucht würde.

Am 18. Mai lief die Gruppe aus. Operationsbefehl: Angriff auf die Versorgungswege Englands. Handelskrieg möglichst bei Vermeidung von Gefechtsverwicklungen (Grundsätzliche Anweisung an deutsche Überwasserstreitkräfte). Am 19.5.1941 stießen die Zerstörer Friedrich Eckold, Z23 und Hans Lody, als Sicherung zum Verband. Zeitweise folgte den deutschen Schiffen im Kattegat, der schwedische Kreuzer Gotland.

Auf dem Weg zum Korsfjord, wimmelte es um den Verband von norwegischen Fischerbooten. Spätestens jetzt mußte davon ausgegangen werden, daß die deutsche Gruppe nicht mehr unbemerkt in den Atlantik vorstoßen konnte. Die Norweger hatten es noch nie mit den deutschen Besatzern und so entwickelten sich viele Untergrundorganisationen, die den Engländern allerhand mitteilten. Einige dieser Spione erkannten den deutschen Verband von Land aus und meldete ihn umgehend dem britischen Geheimdienst. Es wurden Aufklärungsflüge gestartet, um den Verband aufzuspüren und die Absichten zu erkennen.

Am 21.05.1941 ergänzte die Prinz Eugen im Korsfjord Öl. Die Bismarck lag im Grimstadfjord und ergänzte kein Öl. Diese Tatsache sollte den Verlauf des späteren Geschehens mit beeinflussen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Schiffe von einem englischen Luftaufklärer entdeckt und es konnte bestätigt werden, daß es sich bei dem Verband um das Schlachtschiff Bismarck und den schweren Kreuzer Prinz Eugen handelt. Allerdings gelang es dem Verband, abends, unbemerkt ins Nordmeer auszulaufen.


Zuletzt von Nightslave am Sa Mai 02, 2009 12:37 pm bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
http://www.kaputte-puppe.net
Nightslave
Schreiberobermaat
Schreiberobermaat
Nightslave


Männlich Anzahl der Beiträge : 860
Alter : 44
Ort : Benzin
Anmeldedatum : 04.08.08

Schlachtschiff Bismarck Empty
BeitragThema: Re: Schlachtschiff Bismarck   Schlachtschiff Bismarck Icon_minitimeDo Apr 16, 2009 1:22 pm

Die britische Luftaufklärung bemerkte erst im Laufe des nächsten Tages, das verschwinden der beiden Schiffe und alarmierte jetzt den Chef der Homefleet, Admiral Sir John Tovey, auf dem Schlachtschiff King George V, dem Schlachtkreuzer Repulse und dem Flugzeugträger Victorious, das 2. Kreuzergeschwader unter KAdm. A. Curteis mit den leichten Kreuzer Manchester, Birmingham, und Arethusa, 5 Trawlern und mehrere Flugboote, zur Bewachung der Island Färöer Enge entsannt. KAdm. William F. Wake- Walker, Chef d. 18. Kreuzergeschwaders, mit den Schweren Kreuzern Norfolk und Suffolk wurden in die änemarkstraße entsandt. Mit den Schlachtkreuzern Hood und Prince of Wales zuzüglicht 6 Zerstörern lief VAdm Holland in die Gewässer um Island.

Am 22.5.1941 entließ Admiral Lütjens, nordwestlich von Drontheim, die 3 Zerstörer, um nun zusammen mit Bismarck und Prinz Eugen in den Atlantik durchzubrechen. Am 23 Mai, gegen 19.20 Uhr sichtete die Suffolk die beiden deutschen Schiffe in der Dänemarkstraße und gab einen Funkspruch an die Kampfgruppe von KAdm Holland ab. Bismarck sichtete nun auch die Suffolk, die schon den schweren Kreuzer Norfolk herbeigeführt hatte. Bismarck schoß einige Salven auf die Norfolk, ohne einen Treffer zu landen. Norfolk und Suffolk verschwanden daraufhin im Nebel, hielten allerdings, mit den neuesten Radargeräten, ständig Fühlung zum deutschen Verband (England hatte im laufe des Krieges weiter an Radar und Ortungsgeräte geforscht während deutsche Forschung auf diesem Gebiet stehen blieb - - aus diesem Grund war das deutsche FuMG nicht mit den englische Radargeräten zu vergleichen). Auf der Bismarck empfing man die Funksprüche der Norfolk und war erstaunt, woher diese die genaue Position des deutschen Verbandes wußten. Admiral Lütjens wurde nun klar, daß die Engländer über neueste Ortungsgeräte verfügen mußten und nicht abzuschütteln waren. Durch die Salven auf die Norfolk fiel auf der Bismarck das vordere FuMG aus, was zum Nummernwechsel führte, d. h. Prinz Eugen wurde Führungsschiff und setzte sich nun vor die Bismarck. Um etwa 5.53 Uhr entdeckte Bismarck zwei schwere Schiffe. Das erste Schiff eröffnete auf ca. 15000m das Feuer. Es waren die beiden Schiffe Hood und die Prince of Wales unter KAdm Holland. In der Annahme, die Bismarck würde Führungsschiff sein, schoß VAdm Holland, an Bord der Hood, auf das Spitzenschiff, die Prinz Eugen, während Prince of Wales den Irrtum erkannte und auf die Bismarck feuerte. Erst jetzt eröffnete auch die deutsche Gruppe das Feuer, wobei die Salven direkt deckend lagen und in kürzester Zeit, der erste Treffer auf der Hood bemerkt wurde (Beide deutschen Schlachtschiffe konzentreierten ihr Feuer vorerst auf Hood). Eine Granate der Prinz Eugen hatte einen Brand an Deck der Hood ausgelöst. Kurze Zeit später erhielt die Hood den verhängnisvollen Treffer. Eine Salve der Bismarck durchschlug das Deck und detonierte in der achteren 38.1 cm Kartuschenkammer. Der Schlachtkreuzer wurde auseinander gerissen und versank, mit ihm 95 Offiziere und 1321 Mann, darunter KAdm Holland. Nur 3 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. --- Da beide britischen Schlachtschiffe im spitzen Winkel zum deutschen Verband standen konnte vorerst nur die vordere Artilerie eingesetzt werden. Ausserdem konnte hierdurch der tötliche Treffer erziehlt werden, der bei parallel laufendem Schiff ungünstiger gewesen wäre. --- auf der Brücke der Prince of Wales hatte das Personal nun alle Hände voll zu tun, den Trümmerstücken auszuweichen, während Bismarck und Prinz Eugen das Feuer auf sie konzentrierten. Um 6.03 Uhr verließ die Prince of Wales nach 7 Treffern das Gefechtsfeld. Admiral Lütjens verzichtete darauf, das Schiff zu verfolgen, da der Auftrag klar aussagt, Auseinandersetzungen mit Kriegsschiffen zu vermeiden. Die Versenkung der Hood war ein Schock für ganz England. Niemand konnte es glauben, daß das schönste und größte Schiff der Royal Navy innerhalb von 3 Minuten sank------. Am 18.04.2008 erreichte mich ein Gästebucheintrag der auf meine Aussage zur Hood Stellung nahm. Es sollte meinerseits nicht den Einschein erwecken, daß die Hood das beste Schiff der Royal Navy war. Die Hood wurde bereits im 1. Weltkrieg gebaut und eingesetzt. Allerdings ging von diesem Schiff ein gewisser Ruf aus. Es stellte den Stolz der englischen Seestreitkräfte dar, es war ein Symbol für englands Navy und nahezu jeder Matrose und Offizier wollte auf diesem Schiff dienen. Es ging so weit, daß deutsche Kriegsschiffbesatzungen bei Artillerieübungen das Zielschiff Hood nannten (so auch die Bismarck Besatzung). Alles in allem war es ein veraltetes Schiff, wurde allerdings von Admiral Holland als Flaggschiff genutzt und nicht das moderne (noch nicht fertiggestellte) Schlachtschiff Prinz of Wales.----- Der Auftrag für die englische Seekriegsleitung war nun klar, sollte der deutsche Verband auf einen Geleitzug treffen würde er von den Handelsschiffen und den Begleitzerstörern nichts übrig lassen. England mobilisierte nun alles, was schwimmen konnte und in der Nähe lag, um die Bismarck zu versenken. Admiral Lütjens war dies klar und hatte schon eine Vorausahnung. Über Bordlautsprecher teilte er der Besatzung der Bismarck mit, daß nun England alles aufbieten würde um sie zu stoppen. Jetzt hieße es kämpfen oder sterben.

Das Gefecht mit der Prince of Wales und der Hood hatte aber auch auf deutscher Seite schwere Folgen. Bei diesem Kampf musste Bismarck 2 schwere und ein leichten Treffer hinnehmen. Prinz Eugen blieb von Treffern verschont. Deutlich war zu erkennen, daß der Bug der Bismarck nun tifer im Wasser lag. Aus deisem Grund konnte nicht mehr die höchste Fahrtstufe erreicht werden. Zusätzlich zog das Schlachtschiff ein deutlich Sichbare Ölspur hinter sich her. Jetzt machte sich bemerkbar, daß Admiral Lütjens im Grimstadfjord kein Öl aufgenommen hatte. Die Aufgabe der Operation kam für Admiral Lütjens nicht in Frage, da der schwierigste Teil der Unternehmung, den Ausbruch in den Atlantik, gelungen war. Der Kurs wurde vorerst fortgesetzt, allerdings konnte die deutsche Gruppe, die beiden Schiffe Suffolk und Norfolk nicht abhängen, die immer wieder die Position des Verbandes durchfunkten. Am 24 Mai abends, wurde Prinz Eugen von Lütjens entlassen, der sich unbemerkt Richtung süden absetzen konnte, während Bismarck die feindlichen Kräfte auf sich zog. Erneut versuchte die Bismarck, die Verfolger abzuschütteln, während sie von Flugzeugen des britischen Flugzeugträgers Victorious in drei Wellen angegriffen wurden. Ein Torpedo traf die Bismarck um 1.53 Uhr. Dieser Torpedo hatte allerdings keine größeren Schäden zur Folge.

Inzwischen waren weitere britische Kräfte auf die Bismarck angesetzt, die Schlachtschiffe Rodney und Ramillies, der leichte Kreuzer Edinburgh und das Gibraltargeschwader mit dem Schlachtkreuzer Renown, dem Flugzeugträger Ark Royal und dem Kreuzer Sheffield.

Der Befehlhaber der U-Boot (BDU) stellte auf den zu erwartenden Kurs eine Gruppe von 6 U-Booten auf um den Gegner abzufangen. Ausserdem stellte er eine zweite Gruppe (7 U-Boote) in der Biskaya bereit.

In den Morgenstunden des 25. Mai konnte Lütjens durch einen Ausweichhaken die Verfolger abhängen, die gerade ihre Fühlung verloren hatte, da sie wegen U-Bootgefahr zick zack Kurs steuerten. Lütjens jedoch ging weiterhin davon aus, daß die Verfolger ihn noch nicht verloren hätten und so setzte er ohne Bedenken einen 20 minütlichen Funkspruch über Lage und Ziel ab. Die Engländer konnten das Signal einpeilen, jedoch den genauen Standort nicht ermitteln. Durch die Beschädigung des Schiffes ging Admiral Lütjens auf Kurs St. Nazaire, wobei das Schlachtschiff mit südöstlichen Kurs hinter südwestlich steuernden britischen Einheiten entlang lief. Beide Seiten merkten nichts von der Nähe. Die eingesetzte deutsche U-Bootgruppe stand viel zu weit westlich um feindliche Seestreitkräfte vor die Rohre zu bekommen.

Am 26. Mai um 10.30 Uhr wurde Bismarck von einem Catalina Flugboot entdeckt und setzte das Gibraltargeschwader (Force H) wurde auf das Schlachtschiff an. Würde Bismarck unbehelligt bis zur Dunkelheit weiter diesen Kurs steuern, währe sie in Reichweite der deutschen Flugabwehr und gerettet, doch es sollte noch viel Glück, auf englischer Seite, eine entscheidende Rolle spielen.

Keine Stunde später sichtete ein Trägerflugzeug der Ark Royal erneut die Bismarck und dem Kreuzer Sheffield gelang etwas später die Fühlungnahme. Die Ark Royale schickte eine erste Welle von Torpedobombern (Swordfishs) mit der Anweisung, das "einzeln fahrende Schiff" anzugreifen. Leider hatte man die Sheffield uebersehen, welche dann auch befehlsgemaess von den Flugzeugen angeriffen wurde. Die setzten jedoch Torpedos mit Magnetzuendern ein, die in der hohen See zu frueh explodierten und somit die Sheffield nicht trafen.

Man bemerkte beide Fehler und ruestete die Torpedos der zweiten Angriffswelle (die noch wenige Minuten vor Dunkelheit - und damit zu befuerchtendem Gefechtsabbruch- starten konnte) mit Kontaktzuendern aus.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit, erhielt Bismarck den verhängnisvollen Treffer der letzten Welle von Torpedoflugzeugen der Ark Royal. Ein Torpedo traf die Ruderanlage der Bismarck ,der zur Folge hatte, daß sämtliche Räume volliefen und daher nicht mehr begehbar waren. Das Ruder liess sich nicht mehr bewegen. Der Vorschlag, die Ruderschäfte rauszusprengen wurde nicht durchgeführt. Hätte sicherlich zu nichts geführt, denn sonst hätte Bismarck nur mit den Schrauben steuern müssen. Es hatte schon bei Erprobungen in der Ostsee (bei ruhiger See) gezeigt, daß ein steuern des Schiffes mit den Schrauben allein sehr schwierig war. Es gelang der Schiffsführung nicht, das Schiff auf Kurs zur französischen Küste zu halten. Wind und See erzwangen einen taktisch ungünstigen Kurs nach Nordwesten, direkt in die Hände der englischen Flotten. In einem Funkspruch, gab Admiral Lütjens die Situation durch und erbat Hilfe um das Kriegstagebuch von Bord zu schaffen. Das Schiff und die Besatzung hatte er schon abgeschrieben. Im Funkspruch heißt es unter anderem: "Wir kämpfen bis zur letzten Granate". Alle versuche das Buch von Bord zu holen schlugen fehl. U 556 stand in der nähe, konnte aber nicht mehr rechtzeitig den Standort der Bismarck erreichen. Wohlfahrt in U 556 kam aber auch in eine sehr ungewöhnliche Position. Als er aus seinem Seerohr schaute, konnte er seinen Augen nicht trauen. Direkt in Schußweite steuerte ein Flugzeugträger und ein Kreuzer ohne Begleitschutz auf direktem Kurs zur Bismarck. Leider hatte Wohlfahrt sich vorher leer geschossen und konnte nichts anderes tun, als zu tauchen und abzuwarten. Auf der Bismarck ging nun ein Funkspruch vom Führer ein, der besagte, daß ganz Deutschland in einer solch schweren Stunde hinter ihnen stünde und noch einige Worte, die besagten, daß er die Bismarck schon abschrieb. Auch diesen Funkspruch las Lütjens über die Bordlautsprecher vor. Die Besatzung wußte nun, daß es keine Hoffnung mehr gibt und konnte nur noch den nächsten Morgen abwarten.

Kurz vor Mitternacht griffen britische Zerstörer, unter Leitung von Capt. Vian, an (Cossack, Maori, Sikh, Zulu und der polnische Zerstörer Piorun). Der Angriff wurde jedoch sofort abgeschlagen. Dieses Szenario wiederholte sich, hell erleuchtet von britischen Fallschirmleuchtgranaten, die ganze Nacht. Inzwischen konnten sich die englischen Streitkräfte, in sicherer Entfernung sammeln und den Morgen abwarten. Am 27. Mai gegen 8.00 Uhr gab es auf der Bismarck das letzte mal Alarm. Um ca. 8.15 Uhr sichtete Norfolk das Schlachtschiff und eröffnete um ca. 8.48 Uhr das Feuer auf Bismarck. Bismarck erwidert das Feuer etwas später. Der Leitstand kann jedoch wegen der Unbeweglichkeit keine ruhiges Ziel nehmen und erzielte deshalb keine Treffer beim dem Gegner. Beteiligt am Endkampf waren ausser der Sheffield, das Schlachtschiff King George V und die Kreuzer Norfolk und Dorsetshire. Die Force H stand 20 sm südlich. Torpedoflugzeuge griffen nicht ein.

Treffer auf der Bismarck:

8.53 Uhr Treffer Vormars Hauptleitstand.

9.02 Uhr Ausfall der Türme A/B

9.12 Uhr Treffer vorderer Leitstand

9.18 Uhr achterer Leitstand

9.24 Uhr Treffer Turm D

9.40 Uhr weitere Treffer, schwerer Brand mittschiffs

9.50 Uhr Treffer Turm C

Ab 10.00 Uhr schweigen alle Waffen.

King George V und Rodney mußten wegen Brennstoffmangels abdrehen und so feuerten nur noch die Kreuzer Norfolk und Dorsetshire auf das Schlachtschiff. Auf der Bismarck bereitete man das Sprengen des Schiffes vor in dem man die Bodenventile öffnete und Sprengladungen zündete. Während das deutsche Schiff sank, wurde es noch mal von 3 Torpedos der Dorsetshire getroffen, die jedoch keine Auswirkungen auf das Sinken hatten.

Der Kreuzer Dorsetshire rettete 85, der brit. Zerstörer Maori 25 deutsche Seeleute.U 74 bzw. das Wetterbeobachtungsschiff Sachsenwald rettete 5 weitere Seeleute. 2130 Mann, darunter der gesamte Flottenstab, gingen mit ihrem Schiff unter. Irrtümlicherweise wurden angebliche deutsche U-Boote gesichtet und so brachen Dorsetshire und Maori die Rettungsaktion deutscher Seeleute ab. Aus diesem Grund wurden noch viele deutsche Seeleute ein Opfer des Ozeans.

Der Endkampf der Bismarck läßt aber deutlich die gelungene Konstruktion und die Standfestigkeit dieses Schiffstyps erkennen. Trotz stundenlangem Beschuss gelang es dem Gegner nicht, die Bismarck zum sinken zu bringen. Alle Einrichtungen im Innenschiff waren bis zu letzt intakt. Kein einziger Treffer hatte das Panzerdeck durchschlagen. Jedoch waren die Aufbauten so gut wie restlos zerstört. Nur eine einzige 35,6 cm Granate durchschlug den Seitenpanzer. Diese Erkenntnis entnahm man dem Wrack auf dem Meeresgrund, als Robert D. Ballard, der schon die Titanic entdeckte, 1000 km westlich von Brest auf das Wrack der Bismarck stieß. Seit diesem Tage steht fest, daß die deutschen Seeleute das Schiff selbst versenkten, was von britischer Seite bis zu diesem Zeitpunkt nicht anerkannt wurde.

Nach der Vernichtung der Bismarck gelang es dem Gegner, die für die vorgesehene Atlantikunternehmung eingesetzten deutschen Hilfs- und Versorgungsschiffe auszuschalten, hierbei Handelt es sich um folgende Schiffe:

Spähschiffe Gonzenheim (ges.4.6.41) und Kara (ges. 3.10.41)

Wetterbeobachtungsschiffe Lauenburg (ges. 28.4.41), August Wriedt (aufg. 29.5.41) und Sachsenwald

Die Versorger und Tanker Alstertor (ges. 23.6.41), Belchen (ges. 3.6.41), Egerland (ges. 5.6.41), Esso Hamburg (ges. 4.6..41), Friedrich Brehme (ges. 12.6.41), Gedania (brit prise. 3.6.41) und Lothringen (ges. 15.6.41)

Telegraphisch erhielt der 1 Art. Off. Der Bismarck KK Schneider, für die Versenkung der Hood das Ritterkreuz des EK. verliehen, eine Auszeichnung, die post festum auch dem Kommandanten KvS Lindemann, zugesprochen wurde.

Im Endkampf am 27. Mai 1941 wurde folgende Munition auf die Bismarck verschossen:

Artillerie: Rodney 380 x 40.6 cm, 716 x 15,2 cm Granaten; King George V 339 x 35.6 cm, 660 13.3 cm Granaten; Norfolk 527 x 20,3 cm Granaten; Dorsetshire 254 x 20,3 cm Granaten;

Insgesamt wurden 2876 Granaten auf die Bismarck verschossen.

Torpedos: Rodney 12; Norfolk 8; Dorsetshire 3.
Nach oben Nach unten
http://www.kaputte-puppe.net
 
Schlachtschiff Bismarck
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Schlachtschiff-Träger Ise
» Schlachtschiff Sevastopol
» Schlachtschiff Gneisenau
» Schlachtschiff Scharnhort
» Schlachtschiff Iowa-Klasse

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
9te U-Bootsflottille :: Navy Field :: Schiffsübersicht NF-Real :: Kriegsmarine :: Schlachtschiffe-
Gehe zu: